Bewegtes Lernen

 „Nichts ist im Intellekt, was nicht zuvor in den Sinnen war“          (Hl. Augustinus, 4 Jh. n. Chr.)

Angesichts der vor so langer Zeit getroffenen Aussage des heiligen Augustinus ist es schon ein wenig erstaunlich, dass es noch so viele Jahrhunderte gedauert hat, bis das Lernen durch Bewegung auch außerhalb des Sportunterrichts Bestandteil schulischer Förderung geworden ist. Vor allem durch die Psychomotorik und die Sensorische Integrationsbehandlung, die ihre Ursprünge in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben, ist der enge Zusammenhang zwischen einer angemessenen Verarbeitung sinnlicher Eindrücke und schulischen Leistungen stärker in den Blick genommen worden.

Besondere Bedeutung kommt bei diesen Abläufen dem vestibulären (das Gleichgewicht betreffend), dem propriozeptiven (die Gelenk- und Muskelstellung betreffend) und dem taktilen Sinnessystemen zu. Als sogenannte Basis- oder auch Nahsinnessysteme bauen auf ihnen die immer stärker differenzierenden weiteren Wahrnehmungs- und Kog-nitionsleistungen (zu denen auch das Lesen, Schreiben und Rechnen gehören) sowie viele Fähigkeiten im Wesens- und Kreativbereich auf.

Insbesondere bei Kindern mit sensomotorisch bedingten Entwicklungsverzögerungen, die an unserer Schule natürlich auch eine gezielte therapeutische Förderung erhalten, können durch diese Form des Lernens die Voraussetzungen für schulische Lernerfolge verbessert werden.
Vor diesem Hintergrund wird dann vielleicht auch verständlicher, warum man während der Unterrichtszeit an der Schule Elfenwiese immer häufiger nicht nur in den Klassen, sondern auch auf den Fluren Schüler sieht, die auf dem Boden liegend Aufgaben bearbeiten, über Hindernisse balancieren oder ähnliches tun. Wenn man dann für einen Moment in die Gesichter der Schüler schaut, ist schnell ein weiteres Argument für das Lernen mit Bewegung zu erkennen: Es bringt Spaß.
Und, wer hat jemals bewiesen, dass man ausgerechnet im Sitzen am besten lernen kann?